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„Lara, sag’ mal, rasierst du dich eigentlich gar nicht? Also, ich mein’, das sieht mir schon ziemlich nach Busch-Queen aus, oder?“
Laras Mitschüler Marcel (Timur Bartels)

Demütigend. Verletzend. Entwürdigend: Im SAT.1-Drama „Nackt. Das Netz vergisst nie.“ Kämpft Felicitas Woll für ihre Tochter gegen scheinbar übermächtige Gegner.


Als ein Nacktbild ihrer 16-jährigen Tochter Lara (Aleen Kötter) im Internet auftaucht und die Familie erpresst wird, will Charlotte (Felicitas Woll) Gerechtigkeit. Doch je tiefer sie sich in ihren Kampf gegen den Hacker verstrickt, desto mehr bekommt sie die ungeheuerliche Macht des Netzes zu spüren …

Es ist ein aussichtsloser Kampf – denn das Netz vergisst nie: Auf einer fragwürdigen Internet-Seite tauchen Nacktfotos der 16-jährigen Lara auf. Der Teenager ist sich keiner Schuld bewusst – hatte sie das Foto doch lediglich auf ihrem Handy gespeichert. Nun steht das junge Mädchen entblößt im Netz und die Kommentare dazu schockieren Lara und ihre Eltern Charlotte und Marcus (Martin Gruber) zutiefst. Von „Dreckige Schlampe!“ bis zu „Fick Dich selbst!“ reichen die rohen Beleidigungen. Damit nicht genug: Auch in Laras Schule gelangt das Bild schnell in Umlauf – und der Spott ihrer Mitschüler ist ihr gewiss. Gegen eine Zahlung von 500 Dollar soll das Bild angeblich aus dem Netz verschwinden. Die Familie zahlt den geforderten Betrag in der Hoffnung, dass ihrer Tochter nicht noch mehr seelischer Schaden zugefügt wird. Doch weit gefehlt: Kurze Zeit später steht das Bild auf einer anderen Website online und die Hetzjagd auf Lara beginnt von neuem. Charlotte ist fassungslos und fordert Gerechtigkeit: Diesem skrupellosen Erpresser muss doch das Handwerk zu legen sein! Doch ihre Versuche, bei Anwälten oder dem LKA weiterzukommen, scheitern ebenso, wie die Bemühungen, etwas bei den Websitebetreibern und dem Kredit­institut, über das die erpresserischen Zahlungen abgewickelt werden, zu erreichen. Charlotte will und kann sich mit ihrer Machtlosigkeit nicht abfinden und versucht, andere betroffene Frauen dieser Website ausfindig zu machen. Sie ist überzeugt: Gemeinsam können sie dem Hacker das Handwerk legen. Doch das Gegenteil scheint der Fall: Der Hacker eröffnet einen erbarmungslosen Kampf: Er nimmt Charlotte und ihre Familie ins Visier und schlägt zurück …

+++ Produktion: Westside Filmproduktion GmbH +++ Produzenten: Christian Becker, Martin Zimmermann +++ Regie: Jan Martin Scharf +++ Kamera: Markus Eckert +++ Drehbuch: Anne-Marie Keßel +++ Redaktion SAT.1: Yvonne Weber +++

Der Fall Amanda Todd

Als Inspiration für Laras Geschichte in „Nackt. Das Netz vergisst nie.“ diente das erschütternde Schicksal der kanadischen Schülerin Amanda Michelle Todd, die von einem unbekannten Täter jahrelang mit Nacktfotos im Netz erpresst wurde. Die nachfolgenden Mobbing-Attacken trieben das Mädchen im Alter von 15 Jahren in den Selbstmord. In einem neunminütigem Video, das sie kurz vor ihrem Tod veröffentlichte, beschreibt das Mädchen auf 74 Tafeln stumm ihr Leiden mit handgeschriebenen Zetteln.

→    https://www.youtube.com/watch?v=RXxnPzrmE70


Cybermobbing – was ist das?


Unter Cybermobbing versteht man laut der EU-Initiative klicksafe.de das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen eines anderen mithilfe neuer Kommunikationsmedien. Im Netz handelt der Täter meist anonym, jedoch kennen Opfer und Täter einander meist aus dem ‚realen‘ persönlichen Umfeld. ‚Klassisches‘ Mobbing und Cybermobbing sind daher in der Mehrheit der Fälle nicht voneinander zu trennen.

Die Ausmaße, die Cybermobbing annehmen kann, sind enorm und nicht zu vergleichen mit dem, was Mobbing in der Offline-Welt anrichten kann. Durch die Anonymität im Netz erlangt der Täter eine trügerische Sicherheit, die ihn dazu verleitet, sein gefährliches Spiel auf die Spitze zu treiben. Die Angriffe im Netz markieren oft nur den Anfang eines langen Martyriums für die Betroffenen, sowohl im digitalen, als auch im realen Umgang mit ihren Mitmenschen. Dank der digitalisierten Welt beschränken sich diese Angriffe oft nicht nur auf Schule oder die Arbeit, sondern verfolgen das Opfer bis in die eigenen vier Wände. Das Pub­likum im Netz ist zudem unüberschaubar groß. Die virale Verbreitung kompromittierender Inhalte ist somit oft kaum mehr zu stoppen, wodurch die Bloßstellung des Geschädigten schnell unkalkulierbare Dimensionen annimmt.

→    Ausführliche Informationen unter www.klicksafe.de
→    Hilfe für Betroffene unter www.nummergegenkummer.de

 

Wie präsent das Thema bei den Jugend­lichen ist, zeigt die aktuelle JIM-Studie des Medienpädagagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs), die u. a. folgende Ergebnisse zum Thema Mobbing im Internet bei Teenagern lieferte:

→    34 Prozent der 12- bis 19-Jährigen geben an, dass in ihrem Bekanntenkreis schon einmal jemand Opfer einer Cybermobbing-Attacke wurde. Der Anteil derer, die von einen solchen Fall berichten können, steigt dabei mit zunehmendem Alter.

→    8 Prozent der Jugendlichen geben an, selbst schon einmal Opfer von Mobbing gewesen zu sein. Auch hier steigt der Anteil der Opfer solcher Attacken mit zunehmenden Alter deutlich auf bis zu 13 Prozent. Jeder Fünfte gibt zudem an, grundsätzlich schon einmal mit beleidigenden, falschen oder peinlichen Inhalten über seine Person im Netz konfrontiert worden zu sein.

→    59 Prozent der Teenager würden zunächst bei den Eltern Hilfe suchen, gefolgt von Freunden (40 %), Geschwistern (11 %), Lehrern (6 %), der Polizei (6 %) sowie Beratungsstellen, weiteren Angehörigen, den Websitebetreibern oder Verursachern (je 1 %). Vier Prozent würden versuchen, die Angelegenheit ohne Hilfe zu regeln. Mit zunehmendem Alter suchen die Jugendlichen eher Hilfe bei Freunden als bei ihren Eltern.

„So ist das nun mal, gute Frau! Im Internet fährt keiner Streife!“
Polizeimeisterin Kuhn (Dana Geissler)

„Versuchen Sie, noch andere Opfer zu finden. Je mehr Sie sind, umso lauter ist Ihre Stimme. Und Lärm vermiest diesen Typen das Geschäft.“
LKA-Beamter Bernd Koester (Yung Ngo)

„Das Netz ist nicht ein Freund aus der Clique, sondern ein großes Unbekanntes, mit dem man bewusst umgehen sollte.“
Felicitas Woll


Interview mit Felicitas Woll


Warum würden Sie den Zuschauern empfehlen, den Themenfilm „Nackt. Das Netz vergisst nie.“ über Cybermobbing einzuschalten?
    Felicitas Woll: Der Film beruht auf einer wahren Geschichte einer Frau, die mit allen Mitteln versucht, ihre Tochter zu schützen. Er zeigt, was passieren kann, wenn man zu unüberlegt mit dem Internet umgeht und wie sehr das einen einzelnen Menschen und eine ganze Familie belasten kann. Dieses Thema ist aktuell und kann jeden von uns betreffen.
 
Wie könnte man Ihrer Meinung nach das Verhalten im Netz freundlicher machen?

    Es müsste viel mehr Kontrolle geben. Postings und Kommentare, die klar gegen die Richtlinien verstoßen, müssten direkt gelöscht und die Urheber zur Verantwortung gezogen werden. Aber freundliches Verhalten hat etwas mit Gewissen und Erziehung zu tun. Wenn das fehlt, fehlt es auch an Freundlichkeit im Netz.
 
Wie sollte Ihrer Meinung nach Aufklärung in Schulen und in der Familie betrieben werden?

    Das Thema müsste schon längst fest im Stundenplan enthalten sein. Was Mobbing im Netz anrichten kann, hat man schon zu oft in den Nachrichten gelesen. Kinder und Jugendliche nehmen sich das Leben, da sie keinen Ausweg mehr sehen. Das darf nicht sein und sollte eine viel größere Aufmerksamkeit bekommen. Dazu muss aber auch am grundsätzlichen Umgang mit­einander gearbeitet werden. 
 
Sie sind selbst Mutter einer Tochter im Teenager-Alter. Wie gehen Sie in der Familie mit diesem Thema „Sicherheit im Netz“ um?
    Darüber wird natürlich sehr offen gesprochen. Ich spreche schon jetzt – natürlich altersgerecht – über alle Gefahren, um den Respekt vor dem Netz verständlich zu machen. Das Netz ist nicht ein Freund aus der Clique, sondern ein großes Unbekanntes, mit dem man bewusst umgehen sollte.
 
Respektvoller Umgang miteinander, besonders im Netz – eine legitime Forderung für Sie?

Natürlich! Wo führt denn alles hin, wenn wir immer mehr den Respekt voreinander verlieren? Ich habe den respektvollen Umgang miteinander von klein auf gelernt, deswegen ist das für mich selbstverständlich.

Interview mit Martin Gruber

Im Film „Nackt. Das Netz vergisst nie.“ spielen Sie den Familienvater Marcus. Auch im wahren Leben sind Sie Vater. Wie würden Sie reagieren, wenn Ihrer Tochter etwas Ähnliches widerfahren wäre?
    Martin Gruber: Wenn das meiner Tochter widerfahren würde, die allerdings viel jünger ist als meine Filmtochter, würde ich genauso handeln wie die Filmeltern: Ich würde alle Register ziehen, von der Polizei über Anwälte bis zu Hackern, um dieses Foto aus dem Netz zu bekommen. Aber: Meine Tochter hat noch kein Smartphone. Und wenn sie eins bekommt, werden meine Frau und ich ihr erklären, wie man bei allem Spaß verantwortungsvoll damit umgeht.

Sie stehen in der Öffentlichkeit, haben eine Fan-Page und einen Facebook-Account. Haben Sie bereits schlechte Erfahrungen gemacht?
    Schlechte Erfahrungen habe ich nicht wirklich gemacht. Das liegt aber vielleicht auch an meiner grundsätzlichen Vorsicht, zum Beispiel speichere ich nichts in einer Cloud.

Was sollte sich Ihrer Meinung nach in den sozialen Medien ändern?
    Egal ob Social-Media-Plattform oder Messenger-Dienste – sie sollten mehr Verantwortung den Usern gegenüber übernehmen und vor allem mehr Aufklärung für Kinder und Jugendliche dazu betreiben, was ein simpler Post für Auswirkungen haben kann. Es würde auch nicht schaden, die Eltern dieser Kinder und Jugendlichen mit ins Boot zu holen.

Was würden Sie den Jugendlichen von heute im Umgang mit den sozialen Medien empfehlen?

    Erst denken, dann posten!

Wie müsste Ihrer Meinung nach Aufklärung in Schulen und in der Familie betrieben werden?

    Da sind die Social-Media-Plattformen und Messenger-Dienste gefragt! Sie müssen in Zusammenarbeit mit Lehrern und Eltern den Kindern und Jugendlichen erklären, wie man verantwortungsvoll mit persönlichen Fotos, Daten und Meinungen im Netz umgeht.


„Social-Media-Plattformen oder Messenger-Dienste sollten mehr Verantwortung den Usern gegenüber übernehmen.“
Martin Gruber

„Das sind Kriminelle, das sind eiskalte Erpresser.“
Marcus (Martin Gruber)

„Wir wollen alle Anzeige erstatten!“
Charlotte (Felicitas Woll)

„Attacken im Netz können zu erheblichen psychischen Verletzungen und sogar zu Selbstmord führen.“

SAT.1-Geschäftsführer Kaspar Pflüger:

„Cybermobbing ist in den letzten Jahren ein ernstzunehmendes, gesellschaftliches Problem geworden, das nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene aller Altersgruppen betrifft. Was gibt jeder von uns im Internet aus seinem Privatleben preis? Wie gehen wir alle im Netz miteinander um? Das sind Fragen, die uns alle angehen, denn die Folgen von Attacken im Netz können zu erheblichen psychischen Verletzungen und sogar zu Selbstmord führen. Als großer Sender wollen wir mit unserem Programm die Zuschauer auch für Themen wie dieses sensibilisieren.“


„Der SAT.1-Film zeigt eindrucksvoll, wie belastend und demütigend Mobbing für das Opfer und die gesamte Familie sein kann.“


Renate Pepper, Direktorin LMK* und Koordinatorin klicksafe:


„Der Alltag unserer Kommunikation findet stark im digitalen Raum statt, im Internet, in den sozialen Medien und über das Smartphone. Das hat die Brisanz von (Cyber-) Mobbing deutlich verschärft. Täter können sich jederzeit, anonym und mit einfachen Mitteln an ein großes ,Publikum‘ wenden, und die Opfer können sich den Attacken kaum entziehen. Der SAT.1-Film ,Nackt. Das Netz vergisst nie.‘ zeigt eindrucksvoll, wie belastend und demütigend Mobbing für das Opfer und die gesamte Familie sein kann. Was tun bei (Cyber-) Mobbing? Klicksafe versucht, praxisnahen Rat für Prävention und Intervention zu geben. Ich begrüße es, dass ein bedeutender Familiensender dazu beiträgt, Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema herzustellen.“


* Landeszentrale für Medien und Kommunikation

SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH
Sprecherin Diana Schardt


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