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„ran Football“ 2020/2021: NFL live auf ProSieben
Keine Frage, diese Saison wird eine besondere werden – mit besonderen Herausforderungen. Dennoch ist die Vorfreude auf fantastischen Sport mit fliegenden Eiern groß: #ranNFL startet am 10. September 2020 mit dem Season Opener Houston Texans gegen den Titelverteidiger Kansas City Chiefs live auf ProSieben.

Jede Saison verzeichnet auf ProSieben und ProSieben MAXX neue Rekorde:
Herausragende 5,1 Prozent Marktanteil (14-49 J) im Schnitt erzielte die Saison 2019 auf ProSieben MAXX – eine weitere Steigerung um 21 Prozentpunkte im Vergleich zur Vorsaison. Pro NFL-Spieltag erreicht „ran Football“ netto 2,21 Millionen Footballfans. Die Playoffs auf ProSieben erzielten einen Bestwert von 14,4 Prozent im Schnitt, beim Super Bowl LIV waren mehr als jeder zweite TV-Zuschauer live dabei – SB-TV-Rekord mit 6,31 Millionen erreichten Zuschauern (netto). 5,85 Millionen TV-Zuschau­er schalteten ein.

Grund genug, die Football-Dosis auf dem Big Player ProSieben zu erhöhen:
Insgesamt 15 Spiele (im Vergleich zur letzten Saison plus vier) wird ProSieben live übertragen (Season Opener, neu: dreimal Regular Season, ein Thanksgiving-Spiel, neun Playoff-Spiele (plus eins) sowie den Super Bowl live aus Tampa Bay – der neuen beruflichen Heimat von Superstar Tom Brady.

Daniel Rosemann, Geschäftsführer ProSieben:

„ProSieben, ProSieben MAXX und #ranNFL haben American Football in den vergangenen fünf Jahren für junge Zuschauer zur erfolgreichsten Liga im deutschen Free TV gemacht. Diesen Weg gehen wir weiter. In dieser Saison zeigen wir noch mehr Spiele auf ProSieben.“

Noch mehr NFL im Netz für #ranNFLsüchtige
Täglich NFL auf ran.de: News-Updates, Video-Highlights, Expertenmeinungen sowie ein Tippspiel. Zudem können Fans ihr Management-Talent beim Fantasy-Manager-Spiel unter Beweis stellen. In der NFL-Webshow wird jeden Donnerstag der kommende Spieltag mit einem Gast beleuchtet.

Die NFL in Zeiten von Corona – Welche Konsequenzen hat das?
Jan Stecker und Björn Werner im Interview:


Jan Stecker:  Welche Auswirkungen hat Corona auf die Vorbereitung der Spieler?


Björn Werner:
Besonders für die jungen und neuen Spieler ist die Vorbereitung sehr wichtig, da lernst du das Playbook. Tom Brady z. B. muss bei den Tampa Bay Buccaneers in einem neuen System spielen. Bei American Football geht es sehr viel um mentale toughness, Kommunikation ist da sehr wichtig. Die ersten Wochen konntest du nicht mit dem Team trainieren, danach nur mit Sicherheitsabständen und keinen Gruppen. Das ist nicht optimal für die Saisonvorbereitung. Wenn du wieder zum ersten Mal auf das Feld kommst, wirst du merken: Auswendiglernen ist was anderes als das Training mit dem Team.


Jan Stecker:
Gerade im Football muss das Timing perfekt sein. Das kann ja nicht perfekt sein, wenn du nicht so viel trainierst, wie du in den letzten Jahren trainiert hast. Mög­licherweise könnte das für die Saison eine ganz spannende Geschichte sein. Eventuell kann ein Underdog einen Favoriten schlagen, weil der einfach vielleicht an dem Tag ein besseres Timing hat als die eigentlich bessere Mannschaft. Da können Spiele ganz anders ausgehen, als sie normalerweise ausgehen würden.


Björn Werner:
Ich bin voll bei dir. Z. B. als Line­backer und Defenser ist die Kommunikation sehr wichtig. Je mehr Zeit du in der Off-Season miteinander verbringst, umso besser ist dein Team. Das ist ein Neustart. Falls es die dominanteren Teams nicht schaffen, in der gleichen Routine zu bleiben, schließt sich die Lücke zwischen schlecht und gut mög­licherweise.


Jan Stecker: Es gibt keine Vorbereitungsspiele – die Preseason wurde gestrichen …


Björn Werner: Für Spieler, die schon mehrere Jahre in der NFL sind, ist das jedoch auch Glück im Unglück – obwohl es eine schwierige Zeit ist. Sie hatten mehr Zeit mit ihren Familien, die Coaches konnten sich eine mentale Pause nehmen. Sie können einfach mal Durchatmen. Mark Nzeocha und andere, mit denen ich gesprochen habe, sehen das genauso. Und wenn es wieder losgeht: Vollgas! 


Jan Stecker: Sie werden sich freuen, wenn die Season losgeht …


Björn Werner: Ja, genau. Das ist der Moment, in dem viele sagen: Ich brauche diesen Sport! Es wird anders sein, weil die Fans nicht im Stadion sind. Man wird merken, was das für eine Game-Day-Experience ausmacht. Ich bin kein krasser Fußball-Fan, aber ich habe es in der Bundesliga gesehen. Du hörst jedes Wort. Da bekommst du ein Kreis-Liga-Gefühl. Die NFL, FOX, die NBC haben Ideen, wie sie mit Crowd-Noices arbeiten wollen. Für die NFL war das jetzt perfektes Timing, dass das direkt in der Off-Season passiert ist. Da kann man natürlich besser bis zum Saisonstart planen. Jeder guckt sich die Bundesliga an und lernt draus.


Jan Stecker: Da können wir uns auch drauf freuen, was sich die US-Broadcaster einfallen lassen, um es für die Zuschauer attraktiver zu machen.


Björn Werner: Die NFL hat andere Ressourcen. Wir haben gesehen, was die mit dem Draft gemacht haben – mit den richtigen Ideen gut umgesetzt. Ich fand das mega cool. Ich glaube, die NFL hat noch ein paar Asse im Ärmel.


Jan Stecker: Einer hat gesagt, „wenn die NFL nicht stattfindet, ist so, als wenn Amerika einen Krieg verloren hätte.“ So sehr lieben die US-Amerikaner die NFL …


Björn Werner: Es ist so. Ich wurde immer wieder nach dem Phänomen American Football gefragt – wie kann es sein, dass du so wenige Spiele spielst, es aber dennoch die dominanteste Sportart mit dem höchsten Umsatz in Amerika ist. Das perfekte Beispiel für mich war: gedraftet, Haus, Pool. Mir war immer klar, ich will einen Pool. Dann hatte ich einen. Denkst du, ich habe den benutzt? Nein. Wenn du etwas die ganze Zeit besitzt, schätzt du es nicht. So ähnlich ist das mit der NFL. Du freust dich, wenn sie wieder da ist. Die NFL ist die einzige Liga, die so eine große Pause hat.


Jan Stecker: Die kurze Saison ist ja auch das, was sie besonders attraktiv macht.


Björn Werner: Das ist schon krass aufgebaut. Mega schlau. Da ich in dem System Football aufgewachsen bin, verstehe ich Fußball nicht. Die spielen so viele Spiele, und wenn du ein Spiel verlierst, macht das gar keinen Unterschied. Genau wie in der NBA oder der NHL. In der NFL ist jedes Spiel wichtig und jede Niederlage tut richtig weh. Umso mehr Spiele du hast, verliert jedes individuelle Spiel so ein bisschen Wert.


Jan Stecker: Die NFL startet diese Woche pünktlich – trotz Corona …


Björn Werner: Beim College-Football wird das etwas schwieriger, weil da nicht nur das Team, sondern die ganze Schule involviert ist. Die NFL macht ihr eigenes Ding. Die starten und haben einen Plan, wie sie spielen. Es wird aber interessant sein, zu sehen, falls ein Corona-Verdachtsfall auftreten sollte. Muss nur der Spieler in Quarantäne oder das ganze Team? Wie wird sich das auf den Spielplan auswirken? Wenn wir den ganzen Virologen zuhören, wird der Virus nicht so schnell verschwinden.


Jan Stecker: Bei so vielen Spielern wirst du es auch nicht verhindern können, dass da der ein oder andere sich ansteckt.


Björn Werner: Und vor allem bei der Hygiene der Amis. Was ich über die Jahre gesehen habe, hat mit Hygiene wenig zu tun. Händewaschen nach dem Toilettenbesuch? Die machen das einfach nicht! Da denke ich mir manchmal, warum das denen nicht als Kind beigebracht wird. Auch Kasim sagt das. Und rate mal, warum seit Jahren schon an jedem öffentlichen Ort oder in jeder Schule zehn­tausend Desinfektionsspender sind. 

Die jungen Wilden – Die nächste Quarterback-Generation
Von Patrick „Coach“ Esume


„Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“. Das gilt auch für unsere Lieblingsliga, die NFL. Über die letzte Dekade bestimmten Quarterbacks wie Tom Brady (43) mit neun SB-Teilnahmen und sechs SB-Siegen, Super-Bowl-Champion Drew Brees (41) aus New Orleans, Philip Rivers (38), ehemals Charger – jetzt Colts, Super-Bowl-Champion Aaron Rodgers (36) und zweimaliger SB-Champion Big Ben Roethlisberger (38) sowie Seahawks Russel Wilson (31) das Bild der NFL.

Und dies sind nur die noch aktiven alten Quarterbacks, denn natürlich gab es in den letzten Jahren noch andere sehr erfolgreiche Quarterbacks, die ihre Position auf höchstem Level gespielt haben: die Manning-Brüder, Andrew Luck und Matthew Stafford zum Beispiel. Aber lasst uns doch lieber nach vorne blicken, wo die Aussichten ziemlich rosig sind. Die Wachablösung der jungen Quarterbacks steht nicht vor der Tür, sondern die Jungs stehen schon mitten im Wohnzimmer der altgedienten Hau­degen. Allen voran natürlich Kansas City Chiefs Spielmacher Pat Mahomes. 25 Jahre alt, NFL-MVP, amtierender Super-Bowl-Champion und seit Kurzem auch rund (bitte festhalten) eine halbe Milliarde schwer. So viel war es seinem Team wert, sich seine Dienste für weitere zwölf Jahre zu sichern. Einen Zehnjahresvertag mit dem Volumen hat es in der Form in der NFL noch nie gegeben. In Zeiten von Covid 19 und globaler Rezession eine ordentliche Stange Geld, zeigt aber, wie wertvoll eine junge Ikone ihrem Team und auch für die Liga ist. Denn eins hat die neue Generation Quarterbacks gemein, und das ist der globale Hype, der nicht zuletzt auch durch uns und die sozialen Netzwerke entsteht!

Als Tom Brady im Jahre 2000 sein erstes NFL-Game spielte, gab es weder Skype, WhatsApp, noch Facebook, Twitter oder Instagram!

Auch Deshaun Watson, (25), der genau wie Mahomes in sein viertes Profijahr geht, hat schon einiges als junger QB geleistet, auch wenn ihm der große Super-Bowl-Run noch nicht geglückt ist. Ein Quarterback-Rating von 101,4 in seinen ersten drei Jahren spricht da eine deutliche Sprache. Zusätzlich hat er in dieser Zeit auch noch über 1.230 Yards erlaufen. Zum Vergleich: Tom Brady ist in zwanzig Jahren 200 Yards weniger gelaufen!

Für einen jungen Quarterback aber sind 1.000 erlaufene Yards ein Kinderspiel … nicht in der Karriere, sondern in einer Saison. Wobei wir schon bei dem nächsten jungen Superstar-Quarterback der Zukunft wären. Amtierender NFL-MVP Lamar Jackson von den Baltimore Ravens. 23 Jahre Jung und führte sein Team mit seinem unnachahmlichen Spielstil tief in die Playoffs. Mit seinen 1.206 erlaufenden Yards in der letzten Saison, ist er geradewegs in die Rekordbücher der NFL gelaufen. Und auch wenn er allgemein nicht als der beste Werfer gilt, war er immer noch gut genug, um 36 Touchdowns und über 3.000 Yards mit einem Quarterback-Rating von 113,3 zu werfen. Die große Frage, die sich bei seinem Spielstil stellt, ist natürlich, wie lange er als laufender Quarterback gesund bleiben kann. Zurzeit ist aber die viel dringlichere Frage, wie man Lamar Jackson und seinen Angriff stoppen kann?

Schwer zu stoppen war in seinen ersten vier Jahren auch Dak Prescott (27) von den Dallas Cowboys. Er wurde, im Gegensatz zu anderen, bisher genannten jungen Wilden, nicht in der ersten Runde des Draft gezogen, sondern erst in der vierten Runde! Dennoch übernahm er vom ersten Spiel seiner Kariere an das Ruder der Dallas Cowboys und hat seitdem jedes Spiel als Kapitän auf der Kommandobrücke gestanden. Und das ziemlich erfolgreich. In seinem ersten Jahr wurde er als Rookie of the Year zum besten Neuling der NFL gekürt und auch in den Jahren darauf lieferte er ordentlich ab. Seine fast 5.000 Passing-Yards in 2019 sprechen da eine deutliche Sprache. Nur in den Playoffs scheint es nicht so gut zu laufen. Aber mit einem Trainerwechsel und neuem Spielsystem könnte es kommende Saison für Dak Prescott eventuell den ganz großen Durchbruch geben. Das Potenzial ist da.

Der letzte im Bunde der „jungen“ nächsten Generation der Quarterbacks ist für mich ganz klar Carson Wentz (27) von den Philadelphia Eagles. Improvisationskünstler, starker Arm und super Statistiken, gepaart mit NFL- MVP-würdigen Performances, machen ihn potenziell zu einem heißen Kandidaten für die Zukunft der NFL-Quarterbacks. Einen Super Bowl hat er auch schon im Sack, oder sollte ich sagen „wurde ihm in den Sack gesteckt“? Denn seinen Super- Bowl-Titel hat für ihn sein Ersatzmann Nick Foles gewonnen, wobei wir schon beim größten Problem wären: gesund bleiben! Das ist die große Achillesferse von Wentz. Kreuzbandriss 2017, Rückenprobleme zum Ende der Saison 2018, und in seinem ersten Playoffs-Spiel 2019 verließ er wegen einer Gehirnerschütterung das Feld.

Zu den jungen Wilden sind in diesem und im letzten Draft noch ein paar junge Quarterbacks mit Potenzial dazu gekommen. Draft 2019: Kyler Murray (23), der junge Quarterback der Arizona Cardinals, spielte ein ziem­lich ordent­liches erstes Jahr in seiner NFL-Karriere, und auch Gradner Minshew von den Jacksonville Jaguars hat gezeigt, dass er nicht nur ein Social-Media-Hype mit Schnurrbart ist, sondern auch ein potenziell guter Quarterback werden kann.

Draft 2020: Gespannt sind wir wahrscheinlich alle auf den Number-One-NFL-Draft Pick Joe Burrow (23), der in seinem letzten College-Jahr alles gewonnen und dabei unglaubliche Statistiken aufgestellt hat. Kann er das im College gezeigte Level in die NFL transferieren, und kann er das arg gebeutelte Franchise in Cincinnati auf die Gewinnerstraße bringen?

Und wann wird Tua Tagovailoa (22), Top- Draft-Pick der Miami Dolphins, das Ruder übernehmen? Alles spannende Fragen, die uns die neue Saison hoffentlich beantworten wird. Zu guter Letzt stellt sich natürlich die Frage, inwiefern sich die neue Generation von der alten Generation Quarterbacks unterscheidet?

Während man beim Rest der NFL über die Jahre feststellen kann, dass die Athleten immer größer werden, ist das bei den Quarterbacks nicht unbedingt der Fall. Was aber ein signifikanter Unterschied zwischen der „Old-School“ und der „New-School“ ist, ist die Athletik der Quarterbacks. Alle hier genannten jungen Quarterbacks bestechen nicht nur durch Armstärke und Spielintelligenz, sondern auch durch ihre Athletik, die es ihnen zum einen erlaubt, Spielzüge zu verlängern, damit sich ein Passempfänger freilaufen kann, und zum anderen sie zu einem extra Ballträger macht, den die Verteidigungsreihen konzeptionell bedenken müssen.

Die nächste Generation vereinigt also die Spielintelligenz von Tom Brady, die Passgenauigkeit von Drew Brees, die Armstärke eines Aaron Rodgers mit den Laufeigenschaften eines Running Backs à la Christian McCaffrey. Es klingt also alles danach, dass auch die Saison 2020 wieder einmal das Potenzial für eine Menge Highlights, Drama und Sensationen in sich haben wird.

Ich freue mich drauf.

Bis demnächst,
Peace Out!

Käpt’n auf der Brücke
von Christoph „Icke“ Dommisch


Er hat es also wirklich getan: Nach 17 Spielzeiten in Folge mit mehr als zehn Siegen. Nach 614 Touchdown-Pässen und einer aller- letzten Interception gegen Tennessee. Nach neun Super-Bowl-Teilnahmen, sechs Siegen und 20 Jahren New England Patriots hat Tom Brady Boston verlassen und ist nach Tampa Bay aufgebrochen. Der Anführer der Bostonians wird zum Anführer der Freibeuter (das heißt übrigens „Buccaneers“).

Tom Brady hat sich für Tampa entschieden. Die Trennung von den Patriots war „im Einvernehmen“, hieß es im feinsten Presse-Schnack Mitte März. Wann immer ihr diese Worte irgendwo lest, merkt euch: Das Gegenteil ist der Fall! Wer hat sich nun von wem getrennt? Brady oder die Patriots? Erinnert euch an den 2. Februar 2020. Es war Super-Bowl-Sonntag auf ProSieben. Der Werbespot von Hulu, quasi das Joyn der USA, in dem Brady durchs Gillette Stadium in Foxborough läuft und sagt: „They say all good things come to an End.“ und weiter: „For me, I am not going any­where.“

BOOM! Er bleibt ganz sicher in Boston, vermutlich habe ich das auch so in der Sendung gesagt. Natürlich war das nur Werbung, aber alles andere machte auch zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn. Es kam anders. 20 Jahre als Leistungsträger mit einem Team im Profisport sind fast unmöglich. Kobe und Dirk im Basketball, Derek Jeter im Baseball und Tom Brady in der NFL. Das gibt man eigentlich nicht auf, von beiden Seiten. In der Liebe wäre das so, als würde sich ein 70-jähriges Paar nach 50 Jahren Ehe scheiden lassen, um danach zu sagen: „Wir haben gemeinsam entschieden, noch mal jemand Neues zu daten.“

Brady hat kurz nach seiner Unterschrift in Tampa Radio-Legende Howard Stern ein zweistündiges Interview gegeben. Dort sagte er, die Entscheidung gegen die Patriots war schlussendlich eine Momententscheidung, ein Gefühl. Er sagte auch, ihm war schon vor dem Start der letzten Saison bewusst, dass die gemeinsame Zeit enden würde. Ja was denn nun? Brady spricht im Interview natürlich auch über Belichick: den gemeinsamen Weg, den großen gegenseitigen Respekt und die gleichen Werte, die man teilte. Das klingt alles aufrichtig positiv und wenig verbittert. Man kann retrospektiv feststellen, dass es seit der 2016er Deflate-Gate-Saison, erstes G-Stein auf dem Weg der beiden gab. Damals war Brady 39 Jahre alt. Er musste die ersten vier Spiele der Saison wegen eines nie bewiesenen Vorwurfs aussetzen, er allein habe vor einem AFC-Championship-Spiel den Luftdruck der Bälle manipuliert. Ein Moment, in dem für 99 von 100 Sportlern in derselben Situation die Karriere endet. Tom Brady legte ab Woche fünf der 2016er Saison in der Folge den besten Drei-Jahres-Lauf eines Quarterbacks jemals hin. Drei Super Bowls in Folge! Einen mit 500 Yards und Philly-Special und dem NIEMALS erklärbaren 25-Punkte-Comeback gegen Atlanta. Zwei Titel in drei Jahren. Doch Belichick hat ihm nach der vergangenen Saison nie ein echtes Vertragsangebot gemacht. Im Football zählt nur das letzte Spiel, es war eine Niederlage.

Belichick hat für beide entschieden, dass es noch mal gut wäre, auf die Pirsch zu gehen und das Risiko einzugehen, am Ende ohne Liebe dazustehen. Am Ende ihres gemeinsamen Weges sind nun beide die G.O.A.T.’s auf ihrer jeweiligen Position und auch Belichick hat inzwischen mit Cam Newton eine neue Muse gefunden.

In der Hulu-Werbung sagte Brady außerdem, „Die besten wissen, wann sie gehen sollten.“ Sind wir ehrlich zu uns, Quarterbacks wüssten es bestimmt, aber die Mehrzahl von ihnen ignoriert es erfolgreich. Montana hat nach den 49ers noch zwei Jahre bei Chiefs gespielt, Favre hat nach Green Bay noch Jets-Grün und Vikings-Violett übergestreift. Ergebnis im letzten Spiel? Eine Niederlage. Denvers Peyton Manning hat zwar im letzten Spiel seiner Karriere den Titel gewonnen, das war aber nicht wegen, sondern trotz ihm. Quarterbacks können es sich erlauben, zu ignorieren. Sie sind auch über ihren Zenit begehrt. Selbst wenn die Leistung nachlässt, am Ende einer großen Karriere liefern sie Verheißung – für die Fan-Base einer siechenden Franchise.

Brady ist 43 Jahre alt und war letzte Saison 19. im Quarterback Passer Rating und 27. bei Yards pro Passversuch. Mittelmaß mit Tendenz nach unten und schlimmer noch, Brady sah das erste Mal alt aus. Der Leistungsabsturz bei alternden Quarterbacks kommt häufig von einem Moment auf den nächsten. Ein falscher Schritt oder ein Hit zu viel, und es ist vorbei. Selten ist es ein langsames Ausklingen, häufig eher ein Ende mit Schrecken. Bei Brady scheint das Ende mit großen Schritten näher zu kommen.

In der US-Sitcom „Happy Endings“ hieß es mal an einer Stelle: „Tampa’s not a place you go. It’s a place you end up.“

In der Saison 2002 enterten die Freibeuter zum ersten Mal in ihrer Teamgeschichte den Thron der NFL. Eine Hand voll Jahre davor und danach war das Team eines, über das man sprach. In den 45 Jahren Franchise-Geschichte zählte Tampa eher zu den Teams, die außerhalb der eigenen Postleitzahl keine Rolle spielten. In den letzten 15 Jahren gab es kein Team, das weniger in landesweiten Prime-Time-Spielen zu sehen war als Tampa.


Mit Bradys Ankunft haben sie nun fünf solcher Spiele, einen geteilten ersten Platz in dieser Saison. Nachdem man im April in Tampa Bay ein neues Jersey-Design vorstellte, waren zwischenzeitlich vier der Top sechs verkauften Jerseys im NFL-Shop Bradys. „Sind die Buccaneers gut genug für den Titel?“, ist die Leadstory in jeder US-Sportsendung in diesen Wochen. Im Windschatten des G.O.A.T.-Hypes will nun auf einmal jeder auch ein Stückchen von den Buccs abbekommen. Die Rechnung für Tampa Bay geht bis hierhin schon mal auf, es war ein no-brainer, Brady zu holen. Life is good in Florida. Dort findet Brady nun auf dem Papier gute Voraussetzungen. Offensiv-Genie und Quarterback-Flüsterer Bruce Arians als Headcoach, eine solide O-Line sowie die Wide Receiver Chris Godwin und Mike Evans. Die Football-Bromance wird komplettiert von Kumpel Rob Gronkowski, der extra für Tommy aus dem Ruhestand geholt wurde. Ohne echte Vorbereitung durch Corona wird es aber spannend sein zu sehen, wie lange diese neu formierte Offensive braucht, um zusammenzufinden.


Und so hat Brady, einer, der schon jede Geschichte geschrieben hat, am Ende doch nochmal die Chance, eine letzte neue Story abzuliefern, die es in 100 Jahren Football noch nie gab. Ich gehe davon aus, dass Brady nichts mehr motiviert als diese eine Verheißung.


Die US-Amerikaner stehen auf Märchen im Sport. Fast noch mehr stehen sie aber auf Flüche im Sport. LeBron James hat seinen Cleveland Cavaliers nach 52 Jahren den NBA Titel nach Ohio gebracht. Ein großes Ding! Die Cubs haben nach 108 Jahren erneut die Baseball-Meisterschaft nach Chicago gebracht, nur kurz nachdem es der Almanach prophezeite. Ein Heimspiel im Super Bowl – sowas hatte nicht mal „Zurück in die Zukunft“ zu träumen gewagt. Super Bowl 55 findet – wenn Corona gnädig ist – am 7. Februar 2021 im Raymond-James-Stadion in Tampa Bay statt. Ist das ’ne Geschichte? DAS WÄRE DIE GESCHICHTE, egal wie sie endet! Erreicht Brady den Super Bowl, ist es die größte Geschichte im Profifootball. Egal, ob mit Happy oder tragischem End. Riskiert Brady den Mythos vom G.O.A.T. anzukratzen, sollte er nicht mal in die Playoffs kommen? Nein. Diesen Status kann man im Sport nicht verlieren, den muss sich jemand anderes schnappen. Viel Spaß bei dieser Aufgabe!

Newton in New England
von Carsten Spengemann


Nach monatelangem Rätselraten, wo Cam Newton landen würde, platzte die Bombe. Nicht, wie viele spekuliert hatten, in Jacksonville, sondern in New England findet Cam seine neue sportliche Heimat. Auch wenn es auf den ersten Blick so wirkt, als hätte sich das Bostoner Philharmonie-Orchester Justin Bieber als neuen Dirigenten geholt, macht dieser Move der Patriots doch durchaus Sinn.


Wenn man einen Blick auf den Quarterback-Room der Pats wirft, wird einem schnell klar, dass der junge Stidtham vielleicht der Mann der Zukunft ist, aber dass du mit ihm noch nicht garantiert ’nen Blumentopf in der erstarkten AFC East gewinnen kannst. Und nach so vielen Jahren des sportlichen Erfolgs können sich die Patriots für ihre Fans nicht mit ein oder zwei Neuaufbaujahren abfinden. So groß ist der eigene Anspruch, da weiter zu machen, wo man aufgehört hat.


Was ich persönlich spannend finde, ist die Tatsache, dass wir in der kommenden Saison eine Frage beantwortet bekommen werden, die immer im Raum stand, wenn man über den Rekord-Champion aus New England gesprochen hat: Hat Bill Belichick auch ohne Tom Brady Erfolg?


Geht oben an der Ostküste der sportliche Plan auf und die Patriots erreichen mit Newton am Ruder die K.-o.-Runde, dann werden sich nicht nur alle Pats-Fans ins Fäustchen lachen, sondern der sonst so düster dreinblickende Bill wird vor Lachen nicht mehr in den Schlaf kommen.


Viele Experten, Journalisten und Fans hatten die Pats schon als die rote Laterne der Liga abgeschrieben.
Was man aber immer gern vergisst, wenn man über die Patriots spricht, ist die Tatsache, dass sie richtig gut Defense spielen. Und das ist mehr als die halbe Miete – wenn wir mal an den Super Bowl gegen die Rams denken. Dass man es jetzt geschafft hat, den NFL-MVP Brady mit Cam Newton (MVP 2015) zu ersetzen, ist ein Coup, wie er eigentlich von keinem anderen Team hätte vollzogen werden können. Natürlich wurde durch Abgänge wie Van Noy dieser Mannschaftsteil geschwächt, und dass sich auch noch Hightower wegen der Angst vor Corona entschieden hat, diese Saison nicht zu spielen, ist für Belichick noch ein zusätzlicher Schlag ins Kontor, aber er hat schon aus weniger was Großes gebaut.


Ich hatte damals richtig Bock, Cam in der NFL spielen zu sehen. Nachdem ich ein paar seiner Collegespiele für Auburn gesehen hatte, war ich hin und weg. Ein mega Arm, gepaart mit einem guten Auge. Und sein Wille, Spiele zu gewinnen, war vielleicht das Beein­druckendste. Er hat nicht nur sportlich ab seinem ersten Spiel die Liga im Sturm erobert, sondern auch die Herzen der Panthers-Fans. Und wenn man ehrlich ist, auch die der gesamten NFL erobert. Egal, ob die nach dem Touchdown verschenkten Bälle oder seine immer gute Laune via Zahnpasta-Werbungs-Lachen. Er stand für gute Laune. Für Spaß. Und so war er innerhalb kürzester Zeit das Gesicht der NFL. Und das tat der Liga gut.


Nach dem verlorenen Super Bowl der Panthers gegen die Broncos 2016, an dem Newton definitiv nicht seinen besten Tag hatte, war Cam nicht mehr der Cam, den man vorher einfach mögen musste. Er präsentierte sich in den sozialen Medien auf eine Art, die zu dem „Superman“ Newton, der nach jedem Touchdown ein Kind in den Rängen des Stadions mit dem geschenkten Ball zum glücklichsten Lebenswesen auf der Welt machte, überhaupt nicht passen wollte. Vom extrem abstrusen Kopftuchauftritt über diverse Videos bei YouTube bis hin zu Interview­aussagen, bei denen nur noch Fragezeichen im Raum standen.


Paradiesvögel tun jeder Sportart gut, ja! Aber es ist eben auch ein ganz schmaler Grat zwischen Unterhaltung und Peinlichkeit. Dass er jetzt die Chance bekommt, all den Kritikern nicht nur die Stirn zu bieten, sondern auch dies bei einem Team tun kann, mit dem er weit kommen kann, ist für ihn ein regelrechter Glücksgriff. Für Newton als Spieler, aber eben auch als Mensch. Denn wenn es eine Franchise gibt, die mit „bunten Vögeln“ gewillt ist zu arbeiten, dann die Patriots. Gronk, Gordon, Brown – all diese Jungs hätten durch all das, was sie abseits des Feldes veranstalten, den ein oder anderen GM außerhalb von Boston nicht nur schlaflose Nächte, sondern auch graue Haare beschert. Somit ist es der perfekte Nährboden für eine echte, richtige zweite Chance.


Und wenn man sich den Vertag von Newton genau anschaut, sieht man, dass er bereit ist, für seine vielleicht letzte Möglichkeit in der Liga auch alles zu geben. Sogar Ryan Finley, Brett Hundley und noch einige andere „Clipboardhalter“ verdienen mehr als der ehemalige Rookie des Jahres. Ja, er kann, wenn alles gut läuft, bis zu 7,5 Millionen US-Dollar verdienen. Und wenn es nach ihm und den Patriots geht, soll er das auch. Denn das würde bedeuten, dass der sportliche Plan beider Parteien funktioniert hat. Dass er aber solch einen Vertrag überhaupt angenommen hat, zeigt, dass er es allen nochmal beweisen will. Und genau diesen Biss wird er auch brauchen. Wenn sein Körper nach den ganzen erlittenen Verletzungen hält und er da weitermachen kann, wo er aufhören musste, nämlich mal eben in 17 letzten Drives sein Team zum Sieg zu führen, 59,6 Prozent seiner Pässe anzubringen und 182 Touchdowns zu werfen: Dann macht mir das als Dolphins-Fan schon ein bisschen Angst.


Einen mobilen Quarterback kannte man in New England in den letzten Jahrzehnten nun nicht wirklich. Somit war es für jede gegne­rische Verteidigung doch eher simpel, sich auf den Angriff der Patriots einzustellen. Zumindest in der Theorie. Dass das in den seltensten Fällen geklappt hat, beweisen diverse Vince Lombardi Trophies, die in Foxborough rum­ste­hen. Trotzdem wusste man als Gegner, was man bekommt. Das sieht jetzt anders aus. Belichick und sein Team können in der kommenden Saison jetzt mit Kreativität ein Playbook erschaffen, das uns alle überraschen wird.


Dass Bill aus jedem Pizzaboten, der mit dem Karton in der Hand durch seinen Vorgarten läuft, den nächsten Pro-Bowl-Spieler macht, hat gefühlt in den letzten Jahren regelmäßig funktioniert. So wurden in seinem Roster immer wieder Spieler zu Leistungsträgern, die man so nicht auf dem Zettel hatte. Dass da jetzt noch ein Spielmacher dazu kommt, der es der ganzen Welt zeigen will, ist nicht nur der Stoff für einen Holly­wood-Film, sondern auch für Spiele, die ich mir garantiert anschauen werde.


Sein damaliger Coach Chris Weinke (ehemaliger NFL-Quarterback) bei der IMG Academy war damals wie heute voll des Lobes: „Ein Spieler, der extrem gut coachbar ist. Schnell kann er genau das umsetzten, was man von ihm verlangt.“ Wenn Bill Belichick diesen Cam bekommt, der in seinem Kopf den Reset-Knopf gefunden hat, dann stehen in New England nicht nur gute, sondern vielleicht sogar rosige Zeiten bevor.


Denn was gibt es Besseres aus Sicht der Patriots, als dass ein Satz zu Cam eine Wirkung haben kann, wie die des berühmten Zaubertranks, in den Obelix mal gefallen ist: „Jeden Journalisten, der an dir zweifelt, jeder Fan, der sagte, du bringst es nicht mehr, kannst du jetzt Lügen strafen, wenn du jetzt rausgehst und das Spiel für uns gewinnst!“


Romo’s Top 10 Statistiken

Der Jüngste:
19 Jahre, 10 Monate und 18 Tage alt war Defensive Tackle Amobi Okoye, als er 2007 in der ersten Runde von den Houston Texans gedrafted wurde. Damit ist er der jüngste Spieler, der jemals bei einem NFL-Spiel auf dem Platz stand. Er übersprang Klassen, machte seinen Highschool-Abschluss mit 16 und entschied sich, College Football bei #Louisville zu spielen. Okoye spielte insgesamt sechs Saisons in der NFL bei Houston und den Chicago Bears.

Die Wertvollsten:
Die Dallas Cowboys sind das wertvollste Team der NFL. Laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes beläuft sich der Wert auf 5,5 Milliarden US-Dollar. Keine schlechte Wertsteigerung. Als Besitzer Jerry Jones die Cowboys 1989 gekauft hatte, musste er lediglich 150 Millionen Dollar zahlen.

Der höchste Gewinn:
Im Jahr 2018 hatten die Cowboys auch den höchsten Gewinn mit 420 Millionen US-Dollar. Den letzten Platz belegten dabei die Oakland Raiders mit „nur“ 28 Millionen Dollar Gewinn. Kein einziges NFL-Team machte Verlust.

Lange Wartezeit und Schnellstarter:
32 Jahre dauerte es für die Saints nach ihrer Gründung 1967, bis sie endlich ein Playoff-Spiel gewinnen konnten. Es war der 30. Dezember 2000, an dem sie erstmals ein Playoff-Spiel mit 31–28 gegen die damaligen St. Louis Rams gewinnen konnten. Im Gegensatz dazu hatten die 1995 gegründeten Jacksonville Jaguars und Carolina Panthers bereits in ihrer zweiten Spielzeit es fast geschafft, in den Super Bowl einzuziehen. Sie scheiterten 1996 jeweils nur knapp in den Championship Games der AFC (Jaguars mit 6–20 gegen die New England Patriots) und NFC (Carolina verlor 13 zu 30 gegen die Green Bay Packers).

Still waiting:
1.543 Wochen ist beim geplanten Kick-Off der aktuellen Saison der letzte Playoff-Sieg der Cincinnati Bengals her. 1990: George Herbert Walker Bush war US-Präsident – also der Senior! Der Weihnachtsklassiker „Kevin – Allein zu Haus“ kam in die Kinos, Arnold Schwarzenegger bemühte sich als „Kindergarten Cop“ und MC Hammer trällerte „U can’t touch this“.

Hart rangenommen:
76 Mal wurde David Carr als Rookie-Quarterback bei den Houston Texans in seiner ersten Saison gesackt. Zum Vergleich: Dan Marino wurde in seinen ersten sechs Jahren bei den Miami Dolphins nur 73 Mal zu Boden gebracht. (Quelle: ESPN)

Rekord:
23 Regular-Season-Spiele in Folge zu gewinnen schafften nur die Indianapolis Colts (2008–2009).

Tür auf, Dach zu: Dach auf, Türen auf oder Dach zu, Türen zu macht bei den Dallas Cowboys einen gewaltigen Unterschied. Seit ihrem Einzug ins neue AT&T Stadion 2009 scheint ihnen das geöffnete Dach bei geschlossenen Seitentüren nicht zu liegen. Fünf Niederlagen stehen nur zwei Siegen gegenüber.

Gut Kick:
Acht Field Goals (24 Punkte) schoss Rob Bironas als Kicker der Tennessee Titans am 21. Oktober 2007. Dazu erzielte er noch zwei Extra-Punkte nach dem Touchdown und steuerte damit 26 Punkte zum 38–36 Sieg seiner Titans gegen die Houston Texans bei.

Der ewige Jerry Rice:
23.540 Scrimmage Yards erspielte
Receiver Jerry Rice in seiner Karriere. Das sind 1.961 Yards mehr als der zweitplatzierte All-Time-Leading-Rusher Runningback Emmitt Smith schaffte. Das ist in etwa so viel Vorsprung, wie ein sehr guter Running Back normalerweise in einem Jahr schafft.

Unterm Radar
von Volker Schenk


Wer kennt sie nicht, die absoluten Superstars der Liga: Brady, Mahomes, McCaffrey, Mack, Bosa … Doch neben diesen Rockstars gibt es zahlreiche Spieler, ohne die ihre Teams nicht annähernd so gut wären. Blicken wir mal auf ein paar, die unter dem Radar fliegen:

Tight End Dallas Goedert (Philadelphia Eagles) wurde 2018 in der zweiten Runde aus South Dakota gedrafted und musste sich gleich hinter Zach Ertz einreihen. Allerdings sind die Eagles seither ziemlich häufig mit einem 2-TE-Set aufgelaufen. Heißt, der große Erfolg der Offense beruht mitunter auf seinen Qualitäten. Ein erstklassiger Run-Blocker, der sowohl die Linemen als auch Linebacker aus dem Weg räumt. In dieser Kategorie befindet sich Goedert statistisch auf Rang zwei. In fast jedem anderen Team wäre er eine klare Nummer eins.

Safety Ha Ha Clinton-Dix hat in seinen sechs Jahren NFL-Laufbahn noch kein einziges Spiel verpasst. Der ehemalige First-Round-Pick der Packers ist extrem verlässlich, wenn es um die Passverteidigung geht, und auch gegen den Run ist er eine Maschine. Einzig sein Gewicht und die Statistik (welche leider oftmals zu wenig über tatsächliche Leistung aussagt) sprechen gegen ihn. In den letzten Jahren hat er gegen den Lauf manchmal den Runningback verpasst, demnach ist er vom Gehaltsniveau relativ „günstig“ in der Offseason zu den Cowboys gekommen. Schlappe 2,5 Millionen US-Dollar schmücken seinen Vertrag als garantierte Summe. Ich bin mir sicher, er ist deutlich mehr wert.

Cleveland Browns Runningback Nick Chubb wird fast nie erwähnt, wenn es um die Top-RBs der Liga geht. Verdient hätte er es allemal. Mit 1.122 Rushing Yards nach Kontakt mit dem Gegner, ist er die Nummer zwei hinter Derrick Henry (Tennessee Titans). Mit acht Touchdowns und knapp 1.500 Yards hat Chubb in der vergangenen Saison schon gezeigt, was in ihm steckt, allerdings zeigen die Headlines meist andere Namen. Er hat das Potenzial, in der Saison 2020 ganz oben zu stehen.

Kann man als Runningback bei den Ravens glücklich werden? Wenn man in Betracht zieht, dass der amtierende MVP Lamar Jackson der „leading rusher“ im Team ist. Und dann gibt es noch Mark Ingram, J. K. Dobbins und Justice Hill. Doch um diese Jungs geht es nicht. Ich spreche von Gus Edwards. Vergangene Saison erzielte er im Schnitt 5,3 Yards pro Lauf – bei 133 Versuchen. Was für ein Biest! Im Jahr zuvor waren es 5,2 Yards bei 137 Läufen. Ganz klar fliegt Edwards unter dem Radar. Mal sehen, ob er in dieser Saison die Schallmauer durchbricht. Bei jedem anderen Team wäre das gut möglich …

Linebacker Za’Darius Smith wechselte letztes Jahr von den Ravens zu den Packers und war immer hoch effektiv, egal, wo sein Lineup war. Die meisten QB-Pressures der Liga kamen von ihm, und in den vergangenen beiden Jahren hat er 22 Sacks erzielt. Und trotz dieser grandiosen Leistung wurde er nicht in den Pro Bowl gewählt. Tragisch!

Welcher Gegner möchte nicht ein „Stück von Tom Brady“ haben? Da wird es kaum jemanden geben, der ihm nicht das Leben schwer machen möchte. Einer wird da allerdings über sich selbst hinaus wachsen und das zu verhindern wissen. Center der Buccaneers Ryan Jensen. In den vergangenen beiden Jahren hat er nur jeweils einen Sack zugelassen. O.K., er führt die Statistik mit den Strafen an und zählt als einer der „unfairsten“ Offensive-Line-Spieler, doch wird er alles dran setzen, Bradys Shirt sauber zu halten.

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