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„ran Football“ 2021/2022: So viel Football wie noch nie!

Football-Herz, was willst du mehr? ProSieben, ProSieben MAXX, ran.de und Joyn zeigen so viel American Football wie nie zuvor! NFL, College Football und die European League of Football: Insgesamt 120 Spiele werden in dieser Saison live übertragen.

Das gab’s noch nie: Alle drei Free-TV-Spiele werden von ProSieben am ersten Spieltag live übertragen. #ranNFL startet am Freitag, 10. September 2021 mit dem Seasonopener Dallas Cowboys zu Gast beim Titelverteidiger Tampa Bay Buccaneers live auf ProSieben, auch die beiden Sonntagsspiele in Woche eins werden erstmals live auf ProSieben zu sehen sein.

So begehrt wie nie: Mit einer erneuten Steigerung zur Vorsaison erzielt die Regular Season der NFL auf ProSieben MAXX im Schnitt hervorragende 5,2 Prozent Marktanteil (14–49 J.).

So viele Playoff-Spiele wie nie: Sämtliche zwölf Playoff-Spiele wurden auf ProSieben live übertragen und erreichten im Januar 2021 bis zu 26,1 Prozent Marktanteil (14-49 J.). Das waren auf ProSieben vier Playoff-Spiele mehr als in der Vorsaison.

So stark wie nie: Einen neuen Rekord verzeichnete der 55. Super Bowl mit dem 7. Titelgewinn von Tom Brady: überragende 58,4 Prozent Marktanteil (14–49 J.) und netto 5,5 Millionen Zuschauer.

So viel Football im Netz wie nie: wöchentliche Webshow, tägliche News-Updates, Video-Highlights, Experten-Einschätzungen sowie ein Tippspiel auf ran.de. Zudem können Fans beim Fantasy-Manager-Spiel ihre Fachexpertise unter Beweis stellen.

Daniel Rosemann, Senderchef ProSieben & SAT.1:
„Die Erfolgsgeschichte von #ranNFL geht weiter: In diesem Jahr zeigt ProSieben noch mehr Football zur besten Sendezeit. Wir star­ten direkt mit dem ersten Spieltag am 12. September. Da gibt es ab 18:30 Uhr bis tief in die Nacht American Football auf ProSieben – ein perfekter Saisonauftakt. Ich persönlich bin sehr gespannt, ob Tom Brady wieder das Unmögliche möglich macht.“ 

Coming Soon:
Die NFL kommt endlich nach Deutschland und kehrt nach London zurück

von Carsten Spengemann

Die Giants haben es schon getan, genau wie die Dolphins, Bills, Chargers und die Vikings ebenso wie noch ein paar weitere NFL-Teams. Sie haben ein Spiel auf deutschem Boden abgehalten. In den Neunzigern war der American Bowl in Berlin das Highlight für die damals noch viel kleinere Fan-Gemeinschaft hierzulande. Es war „nur“ ein Pre-Season-Spiel, aber für uns Fans war es das „wichtigste“ Spiel des Jahres. NFL-Football hautnah erleben! Dabei sein! Stadionatmosphäre erleben und fühlen!

Doch 1995 zog die Liga den Stecker und wir Fans hierzulande saßen seither wieder auf dem Trockenen bzw. „nur“ auf der heimischen Couch vor dem Fernseher, und das war damals keine so einfache Angelegenheit. Um ein Spiel überhaupt sehen zu können, musste man schon kreativ sein.

Seither hat sich viel getan. Im deutschsprachigen Raum hat sich Football in einer Größe etabliert, die sich in den 1990er Jahren nie­mand hätte träumen lassen. Bei jedem London-Spiel sieht man mehr als deutlich, was für eine Begeisterung dieser Sport von Flensburg über Zürich bis Wien bei seinen Fans auslöst, denn Deutsch ist gefühlt die „zweite Amtsprache“ auf den Rängen in Wembley und Tottenham. Massen, die weder Kosten noch Mühen scheuen, die Reise in die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs anzutreten und zusammen zu feiern, egal welches Team spielt.

Das ist Gott sei Dank auch NFL-Commissioner Roger Goodell nicht entgangen, und nach zwei, drei Jahren der Spekulation kam vor ein paar Monaten aus dem Hauptquartier der NFL in New York die Nachricht, auf die wir alle so sehnsüchtig gewartet haben: Es wird ein Spiel – ein echtes Saisonspiel – in Deutsch­land geben! Die Städte, die sich im Stande sehen, ein NFL-Game veranstalten zu können, wurden aufgefordert, ihre Bewerbungen einzureichen. Nun sitzt man also in New York über eben diesen Unterlagen und muss bzw. darf entscheiden, wo denn in Zukunft gespielt werden wird. Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, München und weitere Anwärter – die Liste ist lang. Aber im Endeffekt kann es uns Fans doch völlig egal sein, wie weit wir dann wohin auch immer fahren müssen. Wir wissen eins: Wir feiern dort zusammen. Wir sehen ein reguläres NFL-Spiel und zusätzlich zu London haben wir Fans hierzulande eine erneute Möglichkeit, nicht nur unseren Sport live zu sehen, sondern alle zusammen zu feiern. Ein erneuter Feiertag für die Football-Familie. Ich freu mich drauf!

Doch jetzt heißt es erst einmal: vollen Fokus auf die kommende Saison. Nach dem letzten Jahr mit all den Einschränkungen rund um Covid-19 – wie z. B. Spiele ohne Publikum mit Geräuschkulisse vom Band – werden wir nicht nur in den USA wieder Spiele mit Zuschauern im Stadion sehen, denn die NFL hat verkündet, dass es in diesem Jahr auch zwei Spiele in London geben wird. Die Ampel für gemeinsames Football-Schauen an der Themse steht also auf Grün. Und was für großartige Partien, welche die NFL da für uns ausgesucht hat. Trevor Lawrence, Zach Wilson und Tua Tagovailoa werden die Reise mit ihren Teams über den großen Teich antreten, um sich in Queen Lizzys Vorgarten die Klinke in die Hand zu geben und uns einen Ausblick auf die Zukunft der NFL zu bieten. Schlau, was man sich da in den New Yorker Büros überlegt hat. Alle vier Teams, die in Tottenham spielen werden, sind im Umbruch und müssen bzw. wollen nach Jahren der Mittelmäßigkeit das Ruder herumreißen. Egal, ob jetzt die Falcons mit ihrem neuen Superstar in der Offense, Kyle Pitts, die Jets mit Wilson und dem neuen Head Coach Saleh oder die Dolphins mit ihrer guten Defense rund um Xavien Howard. Für jeden, aber auch wirklich jeden Footballfan, ist bei diesen Spielen etwas dabei.

Auch wenn momentan noch nicht klar ist, ob es vor Ort Partys oder Tailgating in irgendeiner Form geben wird, so ist doch eines klar: Das Reisemotto von Joey Tribbiani in der Kultserie „Friends“, als es ihn und seine Freunde in die englische Metropole verschlug, wird auch für uns gelten: „London, Baby“!

Wer nicht vor Ort ist, ProSieben überträgt beide London-Games live:

Sonntag, 10.10.2021    
15:30 Uhr    
New York Jets @ Atlanta Falcons

Sonntag, 17.10.2021   
15:30 Uhr    
Miami Dolphins @ Jacksonville Jaguars

New Kids on the Field
Welcher Rookie hat die besten Aussichten?

Von Patrick „Coach“ Esume

„Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“… mit diesem Spruch begann meine Story im letzten Jahr, in Bezug auf die neue Quarterback-Generation. Aber wir haben ja alle live miterlebt, dass der ganz alte Mann aus Tampa etwas gegen Veränderungen hat. Dieses Jahr möchte ich die Neuen, die Rookies beleuchten und mal einen Blick in die Glaskugel wagen, um herauszufinden, welcher Rookie die besten Aussichten hat.

Aber erstmal müssen wir definieren, was „beste Aussichten“ bedeuten soll.


Beste Aussichten zu starten, Schlüsselspieler zu werden, oder den Rookie oft he Year Award einzusacken? Lasst uns nicht bescheiden sein und alles in einen Topf werfen. Dazu muss man wissen, dass diese Vorausschauen und Awards tendenziell immer sehr Offense-lastig sind. Es ist eben verdammt schwer, im ersten Jahr seiner Profi-Kariere die NFL in Sacks oder Interceptions anzuführen. Als Offense-Spieler ist das nicht nötig: Viele Catches, TD’s und Yards sind das, was den Fans und Trainern hängen bleibt. Welche Rookies werden uns also in der kommenden NFL Saison uns ins Auge springen?

Beginnen wir mal rückwärts und arbeiten uns hoch zum potenziellen „Rookie of the Year“.

Drei junge Männer, die eine Menge Potential haben, aber auf Grund ihres Umfeldes nicht den Weg an die Spitze finden werden, sind Running Back Najee Harris (23), Wide Receiver Jaylen Waddle (22) und Quarterback Justin Fields (22). Steelers First-Round-Pick Najee Harris von Alabama war ein Beat im College Football, aber die Steelers-Offense war mit 3.9 Yards pro Lauf von den Running Backs Vorletzter in der NFL und ich bezweifle, dass sich viel ändern wird, besonders, solange „Big Ben“ Quarterback in Pittsburgh ist. Jaylen Waddle, First-Round-Pick der Miami Dolphins, hatte vor seiner Verletzung in seinem letzten College-Jahr einen unglaublichen Start und hat Unmengen von Potenzial gezeigt, auch in der NFL ein gefährlicher Slot-Wide-Receiver zu sein, aber hat er mit Tua Tagovailoa den Quarterback, der ihm die Chance gibt, richtig abzuliefern? Ich habe da meine Zweifel. Bei Bears First-Rounder-Quarterback Justin Fields bleibt abzuwarten, wann er das erste Mal als Starter auflaufen wird, da er mit Andy Dalton und Super-Bowl-Hero Nick Foles (SB LII) zwei starke Veteranen auf seiner Position hat.

Aber kommen wir doch mal zu den Rookies, denen ich zutraue, den Sprung auf die ganz große Bühne zu schaffen.

Als da wäre in Philadelphia bei den Eagles der Heisman-Trophy-Winner von Alabama DeVonta Smith (22). Die Quarterback-Situation in Philly ist klar: Jalen Hurts, sein alter Teamkollege im College, ist QB Nummer eins. Mit Jalen Reagor und den zwei guten Tight Ends Zach Ertz und Dallas Goedert gibt es noch andere gute Anspielstationen, was DeVonta Smith die Chance auf Eins-zu-eins-Duelle garantieren sollte. Ein guter Indikator für das, was dann passieren kann, sind 117 Catches für 1856 Yards und insgesamt 24 Touchdowns. Der nächste Kandidat, der groß rauskommen könnte, aber wahrscheinlich auch den größten Druck von allen Rookies auszuhalten haben wird, ist Zach Wilson (21), No. 2-Pick overall, der junge Quarterback von den New York Jets. Bei den Jets wurde alles einmal auf links gekrempelt. Natürlich könnte man spöttisch behaupten, dass man es als Jets-QB eigentlich nur besser machen kann als die letzten Jahre, aber dennoch ist der Fokus der Medien im Big Apple schärfer und kritischer als irgendwo sonst.

Zach Wilson muss also nicht nur den Transfer von College zur NFL meistern, sondern auch noch ein ganzes Franchise auf seine Schultern nehmen und das unter den kritischsten Augen der USA … das wird sicher nicht einfach werden. Dennoch bin ich guter Dinge, dass die Jets mit ihrem neuen Head Coach Robert Saleh (zuvor Defensive Coordinator bei den 49ers) und veränderten Personal auf dem richtigen Weg sind. Zach Wilson hat in Mekhi Becton und Alijah Vera-Tucker zwei junge und talentierte Beschützer, und auch seine Passempfänger können sich sehen lassen. Wo wir gerade bei Passempfängern sind: Ja’Marr Chase (21), Rookie-Wide-Receiver von den Bengals, ist ein weiterer Kandidat für ein großartige Debütsaison. Warum? Chase war der Top-WR im College Football 2019, und natürlich wissen wir alle, wer sein Quarterback bei der LSU war! Der Gleiche wie jetzt bei Bengals. Joe Burrow ist nach seiner Verletzung in seiner grandiosen Rookie-Saison wieder fit und wird sein Lieblingsziel aus College-Zeiten auch in der NFL finden. Chase kann das fehlende Puzzleteil neben Tyler Boyd und Tee Higgins in der Bengals Offense sein. Er ist der spektakuläre „Deep Threat“-Receiver, der im letzten Jahr gefehlt hat. Mehr als 1000 Yards receiving und mindestens sieben Touchdowns sind mehr als wahrscheinlich.

Hier die letzten beiden Rookies, die ganz weit nach vorne kommen können: Der eine ist der First-Round-Pick der Atlanta Falcons und heißt Kyle Pitts (20), der andere ist der No. 1-Pick overall, Trevor Lawrence (21). Kyle Pitts hatte nach seiner letzten College-Saison und in der Vorbereitung auf den Draft viele Namen: Einhorn, Freak of Nature und Beast. Alle passen, denn was der junge Mann mit seinen Ausmaßen an Athletik mitbringt, ist beängstigend. Oben drauf kommt er in Atlanta zu einem Team, das ihren No. 1-WR verloren hat, aber mit Matt Ryan einen erfahrenen „Gunslinger“ ihren Quarterback nennen darf. Also riecht es hier nach vielen Catches, Yards und Touchdowns.

Mein Favorit auf den Titel „Rookie oft the Year“ ist allerdings der Mann, der vom großen Gasförmigen über den Wolken einfach alles mitbekommen hat, um erfolgreicher QB in der NFL zu werden. Trevor Lawrence: Ideale Größe, starker Arm, gute Entscheidungen fällt er auch abseits des Feldes und sieht dazu noch aus wie ein Surfer-Gott … was wollen wir mehr? Seinen Supporting Cast in Jacksonville haben sie ihm auch noch maßgeschneidert, denn auch er hat in Travis Etienne seinen alten Team Kollegen aus College-Zeiten an seiner Seite. Ich glaube, dass er potenziell die größten Einfluss auf sein neues Franchise haben wird … und nicht nur in dem kommenden Jahr, sondern noch viele Monde danach. Es klingt also alles danach, dass die Saison 2021 wieder einmal das Potenzial für eine Menge Highlights, Drama und Sensationen in sich haben wird.

Ich freue mich drauf.
Bis demnächst,
Peace Out!

Quo vadis, Aaron Rogers?
Wird das seine letzte Saison bei den Packers?

Von Jan Stecker

Die Green Bay Packers und Aaron Rodgers haben sich geeinigt. Rodgers spielt zumindest noch ein Jahr für Green Bay und zieht dann seiner Wege. Aber warum war es so kom­pliziert, und warum hat sich A-Rod so viel Zeit gelassen?

Die Chronologie der Geschichte

Klatsche Nummer eins für den Star-Quarterback
2018 wird Brian Gutekunst der neue Manager der Packers. Erste Amtshandlung: Er feuert Head Coach Mike McCarthy und holt Matt LaFleur, einen jungen Coach (damals 39) mit großen Ambitionen und einem neuen System. Bedeutet für Aaron Rodgers – damals selbst schon 35 Jahre alt: Er muss nicht nur das neue System lernen, sondern hat auch viel weniger Freiheiten als unter McCarthy. Unter LaFleur kommen die Packers zwar ins Championship Game, verlieren da aber klar gegen die San Francisco 49ers (20-37).

Klatsche Nummer zwei
Rodgers moniert in der Off-Season völlig zu Recht, dass er neben Davonte Adams einen weiteren richtig guten Wideout braucht. General Manager Brian Gutekunst und Head Coach Matt LaFleur draften aber in der ersten Runde an Position 26 mit Jordan Love einen weiteren Quarterback. Das Schlimme daran: Niemand hat zuvor mit Rodgers gesprochen.

Rückblick: Als 2005 Greg Thompson, der neue General Manager der Packers, kommt, startet er mit dem gleichen Move bei Green Bay. Head Coach Mike Sherman wird gefeuert, Mike McCarthy kommt und Aaron Rodgers wird an Position 24 gedraftet. Star-QB Brett Favre muss 2008 seine Koffer packen und wird zu den Jets getradet. Eine Parallele, über die Rodgers mit Sicherheit mehr als einmal nachgedacht hat.

2020 kommen die Packers wieder ins Championship Game, verlieren aber erneut, diesmal gegen den späteren Super-Bowl-Champion Tampa Bay Buccaneers mit Tom Brady. (Der übrigens bei Head Coach Bruce Arians alle Freiheiten und alle Spieler bekommen hat, die er wollte.) Besondere Note: Die Packers liegen am Ende – mit noch knapp zwei Minuten zu spielen – mit 31:23 hinten. Sie benötigen also einen Touchdown plus Two-Point-Conversion zum Ausgleich. Vierter Versuch und acht. Jedoch statt Rodgers zu vertrauen und es zu versuchen, lässt Head Coach LaFleur ein Field Goal schießen, Tampa spielt danach die Zeit runter und die Packers sind raus. Aber Aaron Rodgers wird zum MVP (Most Valuable Player) der Saison gewählt (u. a. die meisten Touchdowns: 48, die wenigsten Interceptions: 5).

Klatsche Nummer drei
Beim Draft 2021 wird erneut kein Wide Receiver in der ersten Runde für die kommende Saison gepickt. Ich glaube, danach war ein Punkt bei A-Rod erreicht, an dem er sich gesagt hat: „Jetzt ist Schluss. Ihr habt keinen Respekt vor meiner Leistung und ich werde nicht so enden wie Brett Favre zu seiner Zeit.“ Und Rodgers hat den Verantwortlichen gezeigt, dass Geld nicht alles kaufen kann, indem er den am besten dotierten Vertrag aller Zeiten ausgeschlagen hat.

Über die Art und Weise, wie er sich verhalten hat, kann man streiten. Ich habe mich selbst darüber geärgert, wie Rodgers mit der Situation umgegangen ist. Das Einzige, was er gesagt hat, war, dass es bei den Packers an Charakter und Kultur mangelt. Keine Aussage, wer keinen Charakter hat oder warum es an Kultur fehlt. Auch die Tatsache, dass er an keinem Vorbereitungs-Camp teilgenommen hat, nur mit der Begründung, dass er sich in Bestform befindet und die Zeit genutzt hat, um vor allem mental stärker zu werden, reicht mir nicht. Alles nebulöse Aussagen ohne wirklichen Inhalt. Alle Fragen von Fans und Journalist:innen wurden mit dem Satz „Ich werde mich bald dazu äußern“ weggelächelt. Und wenn er jetzt sagt, der Draft 2020 hätte mit all dem nichts zu tun, glaube ich ihm das nicht. A-Rod hat sicherlich eine leicht arrogante Ader, aber es gibt keinen Zweifel, dass er einer der besten Quarterbacks ist, die dieses Spiel je gesehen hat. Und er hat den Teams der NFL gezeigt: So behandelt man seinen besten Spieler nicht. Geld regiert manchmal eben doch nicht die Welt.

Rodgers wird noch einmal versuchen, mit den Packers den Super Bowl zu gewinnen und dann seinen Weg woanders weitergehen. Ich bin mir sicher, dass er dafür alles tun wird, was in seiner Macht steht. Mehr können wir nicht von ihm erwarten. Ich freu mich auf eine geile letzte Saison von Rodgers in Grün und Gelb.

Go Pacs go!


Aaron Rodgers
> * 2.12.1983
> seit 2005 Quarterback der Green Bay Packers
> 2005 NFL-Draft Runde 1, Pick 24
> 2010 Super-Bowl-Champion und -MVP
> 3x MVP der Saison: 2011, 2014 und 2020

Ein echter Held für Sin City
von Christoph „Icke“ Dommisch

In meiner Lebenswelt spielt es keine Rolle, ob jemand hetero, schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender ist. Die sexuelle Orientierung von Carl Nassib, Defensive End der Las Vegas Raiders, war daher zunächst kein relevantes Thema für mich.

Das änderte sich am 21. Juni 2021, als Nassib in einem leichtmütigen Selfie-Video verkündete: „Hey Leute, ich wollte euch nur kurz Bescheid sagen, dass ich schwul bin.“ Ich dachte: Okay, cooler Dude. Es imponiert mir, wie lässig er das macht. Der 28-jährige ist der erste bekennend homosexuelle aktive NFL-Spieler in der 101-jährigen Geschichte der Liga. Mehr noch, Nassib ist überhaupt der erste aktive männliche Profi in Mannschaftssportarten wie Baseball, Basketball, Eishockey oder Football, der sich öffentlich zu seiner homosexuellen Orientierung bekennt. In den Frauen-Profi-Ligen des Basketballs (WNBA) und des Fußballs (WNSL) gibt es LGBTQ-Athletinnen. Die beste UFC-Kämpferin, Amanda Nunes, ist lesbisch. Was in der Frauen-Sportwelt also zum Großteil bereits akzeptierte Wirklichkeit ist, dient bei den Männern als Aufreger. Dabei gilt Sport in Gesellschaftsfragen seit jeher als progressiv und manchmal sogar als Tabu-Brecher. Beim Thema Sexualität ist er aber mindestens rückständig. Man könnte sogar behaupten, er sei ein Relikt homophober Vergangenheit. Das könnte sich durch Carl Nassib und seinen mutigen Schritt nun ändern.

Der Zeitpunkt seines Coming-outs war sicher nicht zufällig gewählt. Seit den 70er Jahren wird im Juni der „Pride Month“ zelebriert, der in den Straßen von New York seinen Ursprung hat. Mittlerweile ist die LGBTQ-Bewegung zu einer weltweiten geworden und hat zur wachsenden Gleichberechtigung und Akzeptanz alternativer sexueller Identitäten in der Gesellschaft beigetragen.
 
Besonders US-Sportstars verstehen sich als gesellschaftliche Treiber für Fortschritt und Veränderung. Sie nutzen ihre Plattform, um Probleme in den Fokus zu rücken und haben damit immer wieder Veränderungen angestoßen.

1968 – Tommie Smith und John Carlos auf dem Treppchen bei Olympia mit ihrer Black-Power-Geste. Magic Johnson half durch Bekanntmachung seiner AIDS-Erkrankung, die Vorurteile und Falschbehauptungen über die Krankheit zu beenden. Und jüngst fällt einem als NFL-Fan sofort Collin Kaepernick ein, der mit seinem Protest vor den Spielen auf Polizeigewalt und anhaltenden Rassismus in den USA aufmerksam machte. Gerade beim Thema „Black Lives Matter“ sind die NFL und vor allem die NBA Antreiber der Bewegung.  
 
Nassibs Wegbereiter  
Eine Bewegung für mehr sexuelle Diversität gab es bislang nicht. Vor allem, weil es an Vorbildern fehlte. Dave Kopay war der erste NFL-Spieler und US-Profisportler überhaupt, der den Schritt an die Öffentlichkeit wagte: 1975, drei Jahre nach seinem Karriere-Ende, erklärte er im Washington Star, dass er homosexuell sei. „Es hat lange gedauert, zu lange, bis ich mich selbst akzeptieren konnte. Ich hoffe, dass ich den Weg bereiten kann, damit andere früher die Freiheit haben, sie selbst zu sein.“ Später sagte er, dass er sich nach dem Artikel wie ein Ausgestoßener fühlte. „Blackballed“ vom Football, von seinem College und den NFL-Profis. Knapp ein Dutzend weitere Spieler wagten den Schritt ebenfalls erst nach der Karriere.

2014 outete sich Michael Sam unmittelbar vor seinem Draft. Er wurde in der siebten Runde von den Rams gepickt, ein NFL-Spiel absolvierte er nie. 2017 outete sich Jake Bain von der John Burrough Highschool. Die Nachricht vom homosexuellen State Champion (255 Yards im Championship Game) war in den Medien ein Riesenthema. Neben Hass, der ihm im Netz entgegenschlug, wurde er auch auf dem Feld Opfer von gezielten körperlichen Attacken, Targeting genannt. Homophobe Beleidigungen gab’s obendrein. Bain schaffte es zwar an ein Division-I-College, hatte aber mit Depressionen zu kämpfen und beendete seine Football-Karriere vorzeitig.
 
Nassib als Wegbereiter?
Nach Carl Nassibs Bekanntgabe sagte Dave Kopay: „Ich sehe die ganzen Reaktionen auf Carls Statement und es gibt mir ein Gefühl der Zufriedenheit, auch wenn ich erwartet hatte, dass es 40 Jahre früher passiert.“ Viel Unterstützung gab es u. a. vom Teamkollegen Maxx Crosby, Coach Jon Gruden, College-Freund Saquon Barkley und vielen weiteren Profis. Auch NFL-Boss Roger Goodell und Tennis-Ikone Billie Jean King, die sich 1981 als erste bekannte Profisportlerin offen zu ihrer Homosexualität bekannte, würdigten den Schritt. In den sozialen Medien gab es viel Zuspruch und die offiziellen NFL-Accounts verbreiteten Nassibs Outing. Im Juni hat die Liga ihr Logo in Regenbogenfarben getaucht und fördert seit 2018 Projekte für Inklusion im Jugendsport. Troy Vincent, Ex-Profi und Vize-Präsident der NFL schrieb 2020 ein Essay mit dem Titel: „Die NFL ist bereit für den ersten aktiven schwulen Spieler.“ So sehnlich der Wunsch nach Veränderung scheint, so klar ist auch, dass er heute quasi ein Must-have im Marketing-Repertoire einer globalen Marke ist. Wie wahrhaftig der Wandel im Umgang mit LGBTQ ist, werden wir erst wissen, wenn im Herbst die Saison startet und volle Stadien auf die Profis warten. Der Schritt von Carl Nassib ist bewundernswert und kommt bei all dem Zuspruch wohl zum richtigen Zeitpunkt. Aber es muss auch einen Grund geben, warum er erst jetzt möglich ist.
 
Männer-Sport – die letzte Bastion
Cathy Renna von der US-amerikanischen LGBTQ-Taskforce bezeichnet Sport als „letzte Bastion, in der Homophobie noch gedeihen kann“. Troy Vincent sagte in seinem Essay, es muss weiter daran gearbeitet werden, eine Umgebung der Akzeptanz zu schaffen. So vorbildlich und konsequent sich Profis sozial und politisch engagieren, so selten beziehen sie bei LGBTQ-Themen Position.

Genauso regelmäßig und demonstrativ der Zusammenhalt im Locker Room propagiert wird, wird immer auch glorifiziert, dass es ein sportlicher Kampf ist. Er oder Ich, nur einer bekommt den Spot im Team und es geht dabei oft genug um nichts weniger als die Entscheidung über Job oder Arbeitslosigkeit. Athleten, die jede Sekunde ihre Gesundheit riskieren und bereit sind, über die Verletzungsgrenze hinaus zu gehen, suchen immer nach einem Vorteil, um sich durchzusetzen. Jede Angreifbarkeit bedeutet zusätzlichen psychischen Druck, es hängen nicht selten Familienschicksale und Lebensleistungen an der Er-oder-ich-Frage. So lange Homosexualität von der Gesellschaft als Schwäche aufgefasst wurde, bot sie Angriffsfläche. Vermutlich ein Grund, warum in der Vergangenheit nicht mehr Profis ihre sexuelle Orientierung öffentlich machten.
 
Natürlich ein Raider
Doch Zeiten ändern sich und auch das Umfeld von Carl Nassib, in dem er die Entscheidung zur Offenheit traf, könnte diese positiv beeinflusst haben. Wenn man sich mit der Ge­schich­­te der Raiders auseinandersetzt, bekommt man die Hoffnung, dass Nassib auch während der Saison die Unterstützung der eigenen Fans sicher sein sollte. Und das obwohl das „Black Hole“ der Las Vegas Raiders als einer der berüchtigtsten Fan-Blocks der NFL gilt. Im Kontrast dazu geht Franchise bei gesellschaftlichen Themen mutig voran. 1968 wählte man in der ersten Draft-Runde mit Eldrige Dickey als erstes Franchise einen schwarzen Quarterback. Raiders-Besitzer Al Davis machte 1979 mit dem Mexikaner Tom Flores als zweites Team einen Latino zum Head Coach. Flores gewann zwei Super Bowls mit den Raiders und wurde von Art Shell beerbt. Shell war 1989 der erste schwarze Head Coach der modernen Football-Ära. 1997 ernannten die Raiders Amy Trask zur ersten weiblichen Geschäftsführerin eines NFL-Teams. Es ist also nur passend und wohl kein Zufall, dass Nassib die schwarze Uniform der Raiders trägt. Die „Silver and Black“-Franchise umgibt dieses besondere Gefühl der Unverwundbarkeit, immun gegen alle Angriffe von außen. Das verleiht ihren Mitgliedern den Mut, sie selbst zu sein.  

Der ein oder andere wird sich fragen, warum ich am Anfang bewusst erwähnte, dass es für mich zunächst ein uninteressantes Thema war. In meiner Hood gibt es u. a. ein Queer-Zentrum, der Bayrische Landesverband der Lesben und Schwulen hat in der Nähe sein Büro. Zudem arbeite ich in einem Medienkonzern, der vor Monaten ein Trans­gender-Model zu „Germany’s Next Topmodel“ gekürt hat. Viel liberaler geht’s nicht. In meiner Welt ist das freie Ausleben von sexueller Orien­tierung und alternativen Lebensmodellen bereits Realität. Erst bei den Recherchen wurde mir klar, wie sehr der Männer-Sport in diesem Bereich hinterherhinkt. Mir ist bewusst, wie wichtig Nassib für viele Menschen da draußen sein kann, die nicht in meiner urbanen Freiheits-Oase leben. Es ist ein Thema, für das man sich sehr wohl interessieren kann, vielleicht sogar sollte. Und Carl Nassib hat schon etwas bewirkt. Mitte Juli erklärte der 19-jährige NHL-Profi Luke Prokop als erster Eishockey-Spieler: „Ich habe keine Angst mehr zu zeigen, wer ich bin. Ich bin schwul.“

Liebe #ranNFLsüchtige!
Auf eine rantastische NFL-Saison!


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